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Minsk Club besucht die Hauptstadt Minsk 6.-11.9.2019

Unsere Anreise
„So hatte ich mir Minsk nicht vorgestellt!“ - „Das haben wir nicht erwartet!“ - „Eine richtig moderne Stadt!“. Mit solchen und ähnlichen Worten brachten die Teilnehmer der vom Minsk Club Bonn durchgeführten Reise in die Bonner Partnerstadt ihre ersten Eindrücke zu Stadt und Land zum Ausdruck.
Insgesamt zwölf Personen hatten sich an der Reise nach Minsk beteiligt. Außer dem stellvertretenden Vorsitzenden des Clubs und der Geschäftsführerin war bisher noch kein weiterer Reiseteilnehmer in Minsk oder Belarus gewesen; für sie war daher der Besuch eine Premiere.
Bereits der moderne, noch überschaubar große Flughafen, die Fahrt in die Stadt, zunächst durch geschlossene Waldgebiete und dann über gepflegte Straßen, überraschte viele Teilnehmer. Dieser positive erste Eindruck sollte sich in den nächsten Tagen fortsetzen.
Nach Bezug des zentral in der „Altstadt“ oder „Oberstadt“ gelegenen Hotels Monastyr, einem ehemaligen Kloster der Bernhardiner, waren die Teilnehmer vom Minsk Club zu einem gemeinsamen Abendessen zum Kennenlernen eingeladen. Bei den typisch weißrussischen „Draniki“, den belarussischen Reibeplätzchen und anderen landestypischen Gerichten sowie mit weißrussischem Bier konnten sie sich auf das Land einstimmen.

Der 2. Reisetag: Minsk erkunden
Das Programm sah die Besichtigung markanter städtebaulicher Punkte vor: Der Unabhängigkeitsprospekt mit den entwickelten neoklassizistischen Bauten sowjetischer Ausprägung , der große Platz mit den Universitäten, dem Regierungsgebäude, der Stadt- und der Metroverwaltung und der sogenannten Roten Kirche. Die Altstadt, das einst historische Zentrum der Stadt, wurde 2010 neu gestaltet und restauriert. Schwerpunkt des Besuchs am Nachmittag war die Besichtigung der Nationalbibliothek und dort vor allem die Ausstellung alter Handschriften und Wiegendrucke. Darunter befindet sich auch die älteste in weißrussischer Sprache gedruckte Bibel von F. Skarina. Vom Dach der Bibliothek war gut zu sehen, wie sich Minsk in den vergangenen fünf bis acht Jahren enorm ausgebreitet und vergrößert hat.

Unser 3. Reisetag: Museumsbesuche
Am Sonntag stand der Besuch der von Leonid Levin entworfenen Gedenkstätte Chatyn auf dem Programm. Sie erinnert einerseits an das von der SS zerstörte Dorf Chatyn und seine ermordeten Einwohner, zum anderen aber ist es ein Denkmal aller während des Zweiten Weltkriegs zerstörten Dörfer und Städte Weißrusslands und eine Erinnerung an 2,3 Millionen ermordete Einwohner Weißrusslands. Im Anschluss daran fand der Besuch des „Museums des Großen Vaterländischen Krieges“ statt. Das Museum vermittelt einen Einblick in Lebensweise und Aktivitäten der weißrussischen Partisanen während des Zweiten Weltkriegs.

Unser 4. Reisetag: Bedeutende Schlösser
Am Montag führte der Weg zu den beiden bedeutendsten Schlössern des Landes, Nesvisch und Mir, die der polnischen Adelsfamilie Radiwill gehört hatten. Nach einer langen und ausführlichen Restaurierung vermitteln beide Einrichtungen heute einen überzeugenden Eindruck ihres einstigen Glanzes und lassen erkennen, inwieweit Weißrussland, zumindest in seinen westlichen Landesteilen, einmal in die europäische Kulturgeschichte integriert war.

Der 5. und letzte Besichtigungstag
Er galt dem Freilichtmuseum Dudutki. In dem Museumsdorf werden alte Handwerke präsentiert, die für das Land charakteristisch waren, neben einer Schmiede eine Weberei, die Strohflechterei, eine Windmühle, Holzschnitzerei und Bäckerei. Die verschiedenen Kostproben konnten die Teilnehmer wieder für die belarussische Küche einnehmen. Schwarzbrot mit Speck und Wodka oder Schwarzbrot mit Honig und einer Scheibe Salzgurke obendrauf waren neue kulinarische Erfahrungen. Auf dem Weg nach Dudutki wurde ein kurzer Halt im alten Industrieviertel von Minsk eingelegt. In den stillgelegten Betrieben spielt sich heute moderne Subkultur ab. Auf Einladung der Stadt hatten Graffitikünstler, im Wesentlichen aus Brasilien, die Industriebauten mit großflächigen Wandbildern versehen.
Minsk bzw. Weißrussland wird vielfach in der deutschen Wahrnehmung auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, auf die Folgen von Tschernobyl reduziert, in jüngster Zeit sind noch die Erinnerungen an die Verhandlungen zum Ukrainekonflikt hinzugekommen. Dass Minsk und Belarus viel mehr sind als nur diese reduzierten Wahrnehmungen, davon konnten sich alle Teilnehmer dieser Clubreise des Minsk Clubs Bonn überzeugen. Sie waren in der Lage, sich ein persönliches Bild von Land und Leuten zu machen. Und sie kehrten alle begeistert zurück.

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